Emotionen hinter den Masken spielend erkennen

Alter Sensus/ Juli 11, 2021/ Beitrag/ 0Kommentare

Die Entwickler des Spiels mit Masken im Gesicht

Musikpädagoge Felix Lenniger und Förderschullehrer Tobias Schüppen haben es nach fast einem Jahr Entwicklungs- und Arbeitszeit geschafft: Ihr Kartenspiel wird bald in den Verkauf gehen können.

Fast alle müssen momentan mit einem Mund-Nasenschutz herumlaufen und so sind wir in sozialen Interaktionen meist darauf angewiesen, Emotionen und Gefühlslage unseres Gegenübers an der Augenpartie ablesen zu müssen.
Doch gerade das bereitet ganz vielen Menschen große Probleme.

„Nach dem Lockdown fiel mir in der Schule auf, dass meine Schüler leichter gereizt reagierten, als noch früher, was meinen Beobachtungen nach Großteils darauf zurückzuführen ist, dass sie unsere Gefühle nicht mehr so leicht erkennen und einordnen können.“
Tobias Schüppen tauschte sich schon früh mit Freunden und Kollegen aus und es zeigte sich, dass sich dieses Problem nicht nur bei seinen Schülern beobachtbar war. Gemeinsam mit seinem Freund Felix Lenninger begann er genau dieses
Problem anzugehen, sich mögliche Lösungsansätze zu überlegen und im Zuge dessen ein Kartenspiel zu entwickeln.

Emotionen spielend entdecken
Dieses soll es gerade Kindern und Jugendlichen ermöglichen, Emotionen hinter der Maske spielend zu entdecken und die Gefühlsdeutung auf einfache Art und Weise zu erlenen. Erster Testspieler war dabei der mittlerweile vierjährige Sohn von Tobias Schüppen.
„Uns ist es besonders wichtig, dass das Spiel alle spielen können – sei ein noch nicht lesen könnendes Kind oder Mensch mit Beeinträchtigung, als auch kognitiv fitte Leute“, so Felix Lenniger über ihre Zielsetzung.

Und genau mit diesem Hintergedanken wurde das Spiel entwickelt und aufgebaut: Die Basisversion ist schon von den Kleinsten spielbar,
Informationen zum Thema Emotionen und Spielvorschläge auf den Rückseiten der Karten sowie alternative Spielvarianten liefern zusätzliche Anreize auch für ältere Spieler:innen.

Corona bringt viele Unsicherheiten mit sich. Eine davon gehen wir mit unserem Kartenspiel „Ich sehe was. Was siehst du?“ an – Emotionen trotz Masken erkennen können.​​​​
Als Lehrer haben wir hautnah miterlebt, wie viele Unsicherheiten die momentane Situation bei den Kindern und Jugendlichen auslöst – unter anderem auch dadurch, dass alle Menschen im Umfeld eine Maske tragen. So reagieren Sie reagierten teilweise zurückhaltend, teilweise aggressiv, weil es ihnen oft schwerfällt die Emotionen der Bezugspersonen zu erkennen. Deshalb haben wir im letzten 3/4 Jahr „aus der Praxis für die Praxis“ ein Kartenspiel entwickelt, welches diese Problematik angeht, um dadurch ein wenig mehr Sicherheit geben zu können. Aber auch ohne Corona-Pandemie, ist es für viele Menschen, insbesondere Kinder- und Jugendliche, nicht leicht, Emotionen richtig zuzuordnen. Sei es aufgrund psychischer oder geistiger Beeinträchtigungen oder weil andere Menschen aus beruflichen, religiösen oder sonstigen Gründen Masken oder Kleidungsstücke tragen, die das Gesicht (zum Teil) verdecken. ​​​​
Das Spiel soll mit Spaß vermitteln, wie dies besser gelingen kann. Im Begleitschreiben werden Pädagog:innen, Eltern und Bezugspersonen darin bestärkt, gerade jetzt mehr denn je Emotionen nicht nur zu zeigen, sondern auch regelmäßig zu benennen. ​​​​
Die Auswirkungen der Masken sind eindeutig. So wird aus unterschiedlichen Bereichen berichtet, dass Menschen aggressiver reagieren und schneller ausfallend werden: Seien es Bewohner:innen in Pflegeheimen, Menschen in Krankenhäusern und Hospizen, Schüler:innen aller Altersklassen oder KiTa-Kinder, die die Mimik ihrer jeweiligen Betreuungspersonen oder Lehrer:innen nicht mehr einschätzen können. Unser Kartenspiel setzt genau dort an. ​​ ​​Mit Hilfe von Fachpersonal haben wir das Spiel auch mit Kindern im Vorschulalter ausgiebig getestet und sowohl Ergebnis als auch Feedback waren sehr positiv. Für ältere Spieler:innen komplettieren die Zusatzinformationen auf den Rückseiten der Karten das Spiel und geben nützliche Informationen zu Emotionen und möglichen Übungen, die ausprobiert werden können. ​​
​​Eine digitale Ausarbeitung (App) des Spiels garantiert, dass es in Zukunft zahlreiche Updates und Erweiterungen geben kann, die wir entsprechend dem Feedback und den Bedürfnissen der Nutzer:innen anpassen werden. ​​ ​​Der Aufforderungscharakter des Spiels wird so durch die App-basierte Spielvariante verstärkt. Außerdem wird der digitale Spielbereich durch weitere Inhalte/Karten ergänzt und erweitert. ​​ ​​Des weiteren fertigen wir Begleitmaterialien an, die das Fachpersonal beim Umgang mit dem Kartenset unterstützen. ​​ ​​
Auf Wunsch bieten wir Videokonferenzen an, in denen wir das Kartenset anhand unseres Prototypen vorstellen. ​​ ​​Alter Sensus – Spiele anders wahrnehmen ​​ ​​

„Aus der Praxis, für die Praxis“ – das ist der Ansatz, mit dem Lenniger und Schüppen in der Pandemie den Menschen helfen wollen.

Acht Schwarz-weiß-Fotos von Maskenträgern, die unterschiedliche Gesichtsausdrücke zeigen

Website: www.alter-sensus.de ​​
Lokal TV Beitrag: www.youtube.com/watch?v=eYfBxPTqYR4
Eine Spielanleitung für kleine Kinder: https://youtu.be/NeJlbL955EA ​​
Mail: info@alter-sensus.de ​​

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